SPD-Informationsveranstaltung zum Thema "Rente" in Bruckmühl-Kirchdorf

05. Mai 2017

Unsere Rente ist sicher - nicht genug“: Unter diesem Motto hatten die SPD- Ortsvereine Bruckmühl und Feldkirchen-Westerham zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung mit dem Rentenxperten Roland Fischer (stellvertretender Vorsitzender der SPD-München-Stadt) eingeladen.

In einem ausführlichen, sachlich außerordentlich fundierten und engagierten Vortrag schilderte er die derzeitige und aufgrund der gesetzlichen Lage zukünftige Situation der Rentner.

Während derzeit die durchschnittliche Rente für Männer ungefähr 1050 € und für Frauen 610 € beträgt, würde sie bis 2030 durch die geplante Rentenabsenkung weiter beträchtlich weniger werden. Das deutsche Rentenmodell, das zwei Weltkriege überstanden hat und alles in allem ein erfolgreiches Alterssicherungsmodell darstellt, soll nicht infrage gestellt werden. Es liefert derzeit eine Rendite von über 3 %, was auch längerfristig in etwa beibehalten werden kann. Privatrenten sind bei weitem nicht so erfolgreich.

Wo liegt dann das Problem ? Die festgelegte Rentenabsenkung muss rückgängig gemacht werden. Entsprechende Vorschläge werden von der SPD gefordert. Wenn sachfremde Leistungen nicht mehr der Rentenversicherung aufgebürdet werden, kann die Rente leicht erhöht werden. Sachfremde Leistungen waren zum Beispiel die Angleichung der DDR-Renten an westdeutsches Niveau, obwohl kein DDR-Rentner in das westdeutsche Rentensystem eingezahlt hat. Diese Angleichung war menschlich und politisch sinnvoll, aber die Finanzierung hätte voll vom Steueraufkommen des Bundes erfolgen müssen. Alle, die nicht in die Rentenkasse einzahlten, haben dazu praktisch nichts beigetragen !

Die Forderungen, die in der SPD verfolgt werden, um die Rente zukunftssicher und gerechter zu gestalten, lauten deshalb:

  • Absenkung des Rentenniveaus abmildern
  • Steuerliche Förderung für Privatrenten abschaffen
  • Betriebliche Altersvorsorge fördern
  • Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung abschaffen
  • die Rentenversicherung in eine Erwerbstätigenversicherung nach Schweizer Modell
    überführen, in die alle einzahlen (d.h., auch Beamte und Selbständige)

Die SPD-Erfolge in der großen Koalition, Rente mit 63 Jahren ohne Rentenabschlag für mindesten 45jährige Beitragszahler sowie die Verbesserung der Mütterrente, waren ein ermutigender Schritt. Weitere Maßnahmen sind aber dringend nötig, um die drohende Altersarmut zu verhindern.

In der anschließenden lebhaften Diskussion wurden auch Themen wie Bürgerversicherung (alle Bürger sollen mit allen Einkommensarten in die solidarische Finanzierung der Gesundheitsversorgung einbezogen werden) und die derzeitige Arbeitswelt angesprochen. Man war sich einig: Eine gute Rente erfordert gute Arbeitsverhältnisse, d.h. weniger Leiharbeit, Praktika, unsichere Jobs !

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