Energiewende in Bruckmühl – Wollen muss man schon!
Nach wiederholten Anträgen der SPD hat der Gemeinderat im Jahr 2011 beschlossen, dass der Stromverbrauch in Bruckmühl bis 2020 durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll. Passiert ist seither nicht viel. Das Ziel wurde nicht erreicht. Die Gesamtbilanz hat sich kaum geändert. Unsere Initiativen, wenigstens die Haushaltsmittel für eigene Projekte der Gemeinde zur Verfügung zu stellen, finden kaum Zustimmung. Umgesetzt wird wenig. Ganz aktuell hätte sich jetzt eine Gelegenheit ergeben mit der Gründung von „Bruckmühler-Stadtwerken“ einen großen Schritt vorwärts zu kommen. Die Fa. Dettendorfer-Rohstoff produziert auf dem Gelände der ehemaligen Grünfuttertrocknungsanlage Hornau große Mengen Abwärme, die derzeit ungenutzt bleiben. 6 MW könnten einer örtlichen Nahwärmeversorgung zur Verfügung gestellt werden. Ein möglicher Interessent würde für den im Ausbau befindlichen Gewerbepark in der früheren Wolldeckenfabrik 2 MW dauerhaft abnehmen. Auch ein Anschluss der entstehenden Wohnbebauung auf der Rösnerwiese käme in Betracht. Das Problem ist die notwendige Zuleitung über 4 km Länge, die nach derzeitigem Stand etwa EUR 3 Mio kostet und betrieben und unterhalten werden muss, sowie die Vermarktung der restlichen Energiemenge von 3-4 MW, die die Investition erst langfristig rentabel machen würde. Hier wäre nun der Markt Bruckmühl gefragt zunächst die bestehenden Angebote vom Wärmelieferant in Hornau und ersten Abnehmern in Bruckmühl („Wolldecke“ und Rösnerwiese) zu verbinden und die Vermarktung der weiter zur Verfügung stehenden Wärmemenge zu übernehmen. „Stadtwerke“ müssten gegründet werden um die Aufgabe zu bewältigen. Eine lösbare Aufgabe, da den Aufbau und die Betriebsführung die bestehenden Stadtwerke Rosenheim für Bruckmühl übernehmen würden. Der Gemeinderat müsste nur wollen und die notwendige Anfangsinvestition übernehmen. In der Sitzung des Marktgemeinderates am 30.09.2021 wurde mit 7:17 Stimmen beschlossen, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Mit dieser Einstellung der Mehrheit im Gemeinderat kann uns eine Energiewende in Bruckmühl nicht gelingen.
Robert Niedermeier